DER
RITTERORDEN DER KREUZHERREN MIT DEM ROTEN
STERN
Der
Ritterorden der Kreuzherren mit dem roten Stern ist der einzige
böhmische
Orden, der sich aus einer Spitalsbruderschaft entwickelt hat. Diese
Bruderschaft
wurde 1233 durch die hl. Agnes (1211 - 1282) bei der Kastuluskirche
in Prag
gegründet. Im Jahre 1237 wurde
diese Bruderschaft durch Papst Gregor IX. als
selbständiger Orden anerkannt. (Od roku 1238 měl
Řád již vlastní samosprávu. Po
kratším pobytu u kostela sv. Petra na
Poříčí se roku 1252) Zwischen 1235 -
1252 wohnten die Brüder bei der St. Petruskirche Na
Poříčí. Aber schon 1252
erhielten sie einen besseren Platz bei der Juditabrücke.
Damals wurde die St.
Franziskuskirche, das Heilig-Geist-Spital und auch ein Konvent
für die Ordensbrüder
gebaut. Während des Mittelalters verbreitete sich der Orden
nach Schlesien,
Polen und Mähren; später im 18. Jahrhundert auch nach
Ungarn und Österreich.
Der
Schwerpunkt der Tätigkeiten der Ordensbrüder wurden
die Spitäler und später
auch die Pfarreien. Die Ordensstatuten stammen aus dem Jahre 1675; sie
wurden
einige Male erneuert, zuletzt in den 90-er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts gab es im Orden auch Ordensfrauen.
Der höchste
Obere im Orden heißt der Großmeister und General.
Noch im 18. Jh. hatte der Orden
auch Laienbrüder, später nur Priester. Den
Rat des Großmeisters bilden vier
Konsultoren und ein Generalprokurator. Einige im Orden leiten die
Ordenshäuser
und heißen Kommandeure und Pröpste.
Der
Orden
war schon im Mittelalter hauptsächlich bei den
Böhmischen Königen — Wenzel I.
und Kaiser Karl IV. — sehr
beliebt.
Darum erhielten die Brüder auch viele Dörfer und
Städte. Das war die Zeit der
Gründung der Spitäler und Pfarrhäuser. Im
Mittelalter gab es in Böhmen, in
Mähren und Schlesien 60 Spitäler. Zu den
bedeutendsten vorhussitischen
Kommenden gehörten Mies (Stříbro), Brüx
(Most), Leitmeritz (Litoměřice), Eger
(Cheb), Klatovy, Aussitz (Ústí nad Labem),
Kouřim, Písek, Prag - Neustadt
(Praha - Nové Město), Budweis (České Budějovice)
und Maria Kulm (Chlum sv.
Maří). In Mähren die Propstei Pöltenberg
(Hradiště sv. Hipolyta u Znojma).
Viele wurden von den Hussiten vernichtet. Ganz wichtig war auch das
Kloster in
Breslau (Wroclav) mit vier Kommenden in der Umgebung. Wegen der
Säkularisierung
im Jahre 1810 wurden aber alle aufgelöst. Im 20.Jh.
verwalteten die Kreuzherren
30 Pfarreien in Böhmen, Mähren und die in Wien
(Karlskirche).
Beim
Tod
von Karl IV. (29.11. 1378) war es zu einem Brand im Konvent bei der
Karls-Brücke
gekommen. Die Hussitischen Kriege haben dann später viele
Ordenshäuser
vernichtet und Brüder wurden ermordet. In Prag sind nur wenige
Kreuzritter
geblieben. Der Hauptsitz war in Eger. Viele Spitäler wurden
zur Gänze zerstört:
Sušice, Klatovy, Budějovice, Litoměřice, Stříbro,
Písek a Ústí nad Labem.
Sicher waren
die am meisten zu Schaden
Gekommenen die Kranken, weil ihre Spitäler zugrunde gerichtet
wurden.
Der
Orden
blühte wieder im 18. Jh. auf. Es gab neue ausgebildete Obere und neue
Gründungen wie
Wien, Preßburg, Buda. Aber auch Josef II. wollte diesen Orden
aufheben. Das war
für Jahr 1791 geplant, aber der unglückliche Kaiser
war schon 1790 gestorben.
Im 19. Jh. waren viele Herren aus dem Orden als Professoren und Lehrer
tätig.
In diesem Jahrhundert und am Anfang des 20 Jh., konnte der Orden
gefestigt werden.
Dann aber kam das dramatische Jahr 1950: am 13. 4. 1950 wurden
alle Klöster von den Kommunisten aufgehoben.
Im Jahre 1990 begann Großmeister Sirový mit 7 alten Ordensbrüdern einen Neuanfang; neues Leben kehrte bei der Karlsbrücke in jenem Konvent ein, wo früher die Geheimpolizei untergebracht war. Heute gehören dem Orden 20 Geistliche an. Die jungen Kleriker leben im Konvent und studieren und die Priester sind in den Pfarrgemeinden tätig. Der heutige Großmeister ist Dr. pharm. Mag. theol. Josef Šedivý, O.Cr.
Mit Gottes Hilfe will der
Orden wieder seinen Dienst für Gott und für
alle Menschen ausüben.
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